Schlafparalyse (Schlaflähmung)

Kennt ihr das auch: ihr schlaft, hört etwas und wollt aufstehen, um nachzusehen, woher das Geräusch kam, könnt euch aber nicht bewegen? Dieses Phänomen nennt man Schlafparalyse oder Schlaflähmung.

In dieser Situation, die entweder in der Einschlaf-, aber viel häufiger in der Aufwach-Phase auftritt, ist das Gehirn schon wach und der Körper schläft noch. Man nimmt alles um sich herum wahr, kann aber nichts tun. Man bekommt die Augen nicht auf, kann nicht reden und nicht aufstehen – gruselig. Dieses Phänomen kann teilweise minutenlang andauern.

Das Ganze passiert aufgrund einer Störung im Nervensystem. Wenn wir einschlafen schaltet sich für gewöhnlich kurz vor der Muskulatur das Gehirn in Standby. Dabei zucken die Muskeln ab und an, was dafür spricht, dass der Körper noch wach ist. Sind die Muskeln irgendwann erschlafft, können wir beruhigt schlafen, denn wir sind absolut handlungsunfähig. Manchmal kommt es aber auch hier zu Störungen und man schlafwandelt. Ansonsten ist das Erschlaffen der Muskeln und das Runterfahren gewisser Hirnareale dafür da, dass wir geträumte Handlungen nicht umsetzen können – das wäre für unsere Bettnachbarn auch äußerst gefährlich.  Beim Aufwachen sind Gehirn und Muskulatur eigentlich gleichzeitig wieder wach, sodass wir sofort handlungsfähig sind. Ab und an kommt der Körper aber nicht hinterher und wir landen in der Schlafparalyse.

Grundsätzlich kann jeder in diese unangenehme Situation kommen. Vermehrt betrifft es aber Menschen mit einem Problem im Nervensystem (Migräne, Neuralgien, HSP).

 

Was kann man dagegen tun?

Leider nichts. Man weiß nie, wann man in diese Situation kommt und wann nicht. Allerdings hilft es, wenn man sich bewusst macht, dass einem nichts passieren kann. So nimmt man sich die grundsätzliche Angst vor dieser Situation und verhindert dadurch bedingte (Ein-) Schlafstörungen.

Wie kann man aus dieser Situation herauskommen oder sich wenigstens beruhigen?

Häufig wird einem in dieser Situation bewusst, dass man nicht handlungsfähig ist. Da der Kopf jedoch schon funktioniert, kann man sich beruhigen, indem man sich selbst sagt, dass nichts passiert und alles in Ordnung ist.

Manchmal ist man aber auch im Kopf noch etwas träge und da hilft nur eine gewisse Vorarbeit – Klar-Träumen. Beim Klar-Träumen weiß man, dass man träumt und kann das Geschehen aktiv beeinflussen. Nicht jeder bekommt das hin, aber einen Versuch ist es wert. Dafür ist es notwendig, dass man sich über ein paar Wochen hinweg seine Träume aufschreibt. So erkennt man gewisse Muster, die man sich merken kann. Tritt dieser Traum das nächste Mal auf, wird er schon detaillierter. Je mehr Details wir uns merken können (aufschreiben), desto eher kann man in seine Träume eingreifen. Ist man soweit, denkt man sich vor dem Schlafen ein Szenario aus, welches man gerne träumen möchte. In dem Traum sollten gewisse Bestandteile enthalten sein, die man schon häufig geträumt hat. So entsteht eine gewisse Vertrautheit und man kann eher einschreiten. Hat man nun das geträumt, was man sich vorgenommen hat, kann man sich diesen Traum nochmal vornehmen. Dieses Mal gestalten wir den Traum aktiv mit. Um sicher zu sein, dass man auch wirklich schläft und träumt, kann man sich seine Finger anschauen – diese sehen in Träumen nie realistisch aus (meist sind sie übernatürlich lang oder unscharf). Hat man das geschafft, stehen einem alle Möglichkeiten offen. In diesem Moment befindet man sich in einem außergewöhnlichen Zustand, der vor allem bei Alpträumen und der Schlafparalyse hilfreich sein kann.

Bei der Schlafparalyse kann man sich nun bewusst machen, dass man in dieser Situation steckt und sich einfach wieder schlafen schicken. Wir stellen uns also vor, wie wir ins Bett gehen, uns zudecken und entspannt einschlafen. Plötzlich legt sich quasi ein Schalter um, wir schlafen kurz ein und wachen ganz normal auf.

 

Spannend, oder?

 

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